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Melsungen muss gewinnen, Essen hat nichts zu verlieren

Nur acht Wochen nach dem ersten Aufeinandertreffen zwischen der MT Melsungen und dem TuSEM Essen steht den beiden Kontrahenten in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga nun das Rückspiel bevor. Diesmal in Kassel. Anwurf in der Rothenbach-Halle am Donnerstag ist um 19:00 Uhr. Bereits um 18:00 Uhr startet das 30-minütige MT-Warm Up “Kurz vor Anpfiff live” auf YouTube und Facebook – diesmal mit einem überraschenden Grußvideo. Die Bundesligakonferenz auf Sky beginnt um 18:30 Uhr, das Spiel kommentiert anschließend Heiko Mallwitz.

Dieses Duo könnte Nur acht Wochen zwischen Hin- und Rückspiel? Die Corona-Saison macht’s möglich – die HBL muss den Spielplan laufend an die jeweilige  Lage anpassen. Etwa wenn eine Begegnung wegen plötzlicher Corona-Fälle sehr kurzfristig abgesagt und ein neuer Termin gefunden werden muss. Um diese knifflige Aufgabe ist HBL-Spielorganisator Andreas Wäschenbach gewiss nicht zu beneiden – vor allem nicht, wenn sie, wie in dieser Saison, zum Dauerbrenner wird.

So standen sich also der TuSEM Essen und die MT Melsungen zuletzt am 11. Februar im Essener Sportpark “Am Hallo” gegenüber. Damals entführten die Nordhessen mit einem 35:28-Sieg beide Punkte recht mühelos, wie es zumindest das Ergebnis vermuten lässt. Diese Begegnung stand für die MT unter dem Motto “Re-Start”. Denn es war das erste Spiel nach einer 53-tägigen Wettkampfpause – bedingt durch die WM und eine Corona-Quarantäne.

Und nun gibt es am Donnerstag die Gelegenheit für die “Ruhrpott-Schmiede”, so die Eigenbezeichnung des Traditionsclubs, Revanche zu nehmen. Die Tabellensituation hat sich seit dem ersten Kräftemessen für beide Teams verändert. Die MT hat inzwischen neun weitere Spiele absolviert, 8 Punkte geholt und sich vom 12. auf den 9. Platz verbessert. Der TuSEM trat acht Mal, hat ebenfalls 8 Punkte geholt und ist statt Vorletzter nun Drittletzter.

“Essen hat sein Spiel in den letzten Wochen deutlich verbessert”, erkennt Gudmundur Gudmundsson einen klaren Aufwärtstrend beim Gegner. Und der MT-Coach zählt auch gleich die entsprechenden Belege dafür auf: “In Leipzig nur mit drei Toren und gegen Berlin nur mit einem Tor verloren und dann gegen Stuttgart mit sieben und gegen Minden sogar mit neun Toren gewonnen.” Soll heißen: Der TuSEM ist weitaus besser als es dessen 18. Tabellenplatz vorgibt.

Trainiert wird der Essen übrigens von Jamal Naji, dem in Königswinter aufgewachsenen gebürtigen Bad Honnefers mit marokkanischen Wurzeln. Mit seinen 34 Jahren ist der ehemalige Drittligaspieler und studierte Politikwissenschaftler zweitjüngsten Bundesligatrainer. Nur Jaron Siewert, sein Vorgänger beim TuSEM, der vor der Saison nach Berlin wechselte ist noch jünger, nämlich ganze sieben Jahre.

“Essen hat bei uns praktisch nichts zu verlieren, während von uns jeder einen Sieg erwartet. Wir selber natürlich auch”, sagt Gudmundsson. Wie er diese Erwartungen mit einen Schützlingen in die Tat umsetzen will, deutet er indes nur an: “Wir haben aufgrund von verletzungsbedingt ausgefallenen Spielern unsere Abwehr zum Teil umstellen müssen und nun neben unserem angestammten 6:0-System mit der 5:1-Formation ein weiteres effektives Instrument parat. Das hat zum Beispiel zuletzt gegen die Rhein-Neckar Löwen sehr gut funktioniert – auch wenn wir am Ende ohne Punkte dastanden. Das lag aber nicht an der Abwehr, sondern an der zu geringen Torausbeute”.

Die personelle Besetzung der MT könnte gegen Essen seit längerem mal wieder volle Kaderstärke erreichen. Gegen die Löwen waren ja bereits wieder die Rekonvaleszenten Kai Häfner und Arnar Arnarsson an Bord, wobei Letztgenannter nur auf der Bank saß. Am Donnerstag winkt zudem die Rückkehr von Kapitän Finn Lemke, der zuletzt wegen eines Muskelfaserrisses pausieren musste. Somit hätte der MT-Coach ivor allem n puncto Abwehrbesetzung sogar die Qual der Wahl. Etwaige Umbesetzungen dürften ihm nicht leich fallen, da zum Beispiel Felix Danner im Deckungszentrum hervorragende Arbeit geleistet hat.

Wie auch immer die Besetzung ausfallen wird, kümmern muss sich de MT-Hintermannschaft wohl wie schon im Hinspiel verstärkt um die Essener Rückraumschützen Lucas Firnhaber (RR, Bruder von Nationalspieler Sebastian Firnhaber) und Dennis Szczesny (RL), die damals fast genau die  Hälfte der 28 Essener Treffer erzielten. Nicht zu vernachlässigen sind auch die Akteure aus der Nahwurfzone, Noah Beyer (LA) Felix Klingler (RA), Tim Zechel (Kreis) und natürlich Dimitri Ignatow (RA), der bekanntlich aus den Reihen der MT-Talents hervorgegangen ist und zwecks mehr Spielpraxis seit dieser Saison das Essener Trikot trägt. Der 22-jährige ist am Donnerstag übrigens Interviewgast beim MT Warm Up “Kurz vor Anpfiff live” (ab 18:30 Uhr auf Facebook und YouTube).

Quelle: MT-Pressedienst

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