Sensations-Sieg für Germany SailGP Team in Sydney
# Germany SailGP Team nach Beinahe-Kenterung und Einzelrennsieg auf Platz sechs
# Deutsches Segelteam entgeht in Sydney nur knapp einem Unfall
Sydney, 25. Februar 2024 – Nach schwierigen Bedingungen am Samstag konnte das Germany SailGP Team um Fahrer Erik Heil am zweiten Renntag beim KPMG Australia Sail Grand Prix in Sydney eine Sensation feiern. Nach einem guten Start hat sich das Team an die Spitze der Flotte gesetzt. Mit 100 Prozent Flugzeit auf den Foils und selbstbewussten Manövern konnte Erik Heil den ersten Einzelsieg der Saison für das deutsche Team verteidigen. „Wir hatten glamouröse Bedingungen. Die großen Foils haben enorm geholfen, die Manöver sicher zu fahren und die Geschwindigkeit zu halten“, sagt der Fahrer.
Wie auch am Vortag kam es bei einer Tonnenrundung zu einer riskanten und engen Situation mit dem Neuseeland SailGP Team, aus der die Deutschen jedoch als Gewinner hervorgegangen sind. Beim zweiten Rennen musste sich die Crew dann mit einem Kampf um Platz Neun zufriedengeben, bei dem es die Konkurrenz aus der Schweiz hinter sich lassen konnte. Ein Penalty vor dem Start zwang das Team, sich hinter die Flotte zurückfallen zu lassen. Mit zwei 8. Plätzen, dem 5., 1. und 9. haben die Deutschen in Sydney insgesamt den 6. Platz erreicht und fünf Punkte für die Saisonwertung gewonnen.
Fans Sorgen für tolle Stimmung
„Das waren heute die besten Bedingungen, die wir bisher bei SailGP Rennen hatten. Der erste Platz hat das natürlich abgerundet. Wir haben gemerkt, dass es für die anderen schwierig ist, vorbeizukommen, wenn wir gut starten. Das war eine schöne Erfahrung für das ganze Team“, zieht Erik Heil Bilanz. Auch die Stimmung am Race Kurs sei atemberaubend gewesen. „Auf Genesis Island haben so viele Leute zugeschaut oder sind mit ihren eigenen Booten gekommen. Das war eine besondere Atmosphäre“, berichtet der Fahrer.
Kaum an Land gab es dann noch eine besondere Überraschung. Eigentümer Sebastian Vettel hat es sich nicht nehmen lassen, dem Fahrer und auch dem deutschen Team zu ihrem grandiosen Ergebnis zu gratulieren. Der vierfache Formel-1-Weltmeister hat das Rennwochenende live verfolgt und sich auch direkt mit der Analyse der Daten beschäftigt: “Der Start hat ja super geklappt. Ihr wart praktisch die ganze Zeit auf den Foils.“
Mut zum Risiko und innovativen Manövern zahlt sich aus
„Es war cool, dass wir endlich wieder mehr Wind hatten als bei den vergangenen Events und auch wieder foilen konnten. Das Wochenende hat allen Spaß gemacht und wir sind wieder gut vorangekommen und haben viel gelernt“, sagt Erik Heil weiter. Auf den kleinen Foils habe es sich schon besser und sicherer angefühlt als noch in Taranto, wo das Team zum ersten Mal bei starkem Wind angetreten war.
Auch die Kommunikation an Bord zeige deutlich, dass sich das Team schnell weiterentwickelt und immer weniger Absprachen notwendig seien. Es bleibe nun viel mehr Raum, sich auf taktische Feinheiten zu konzentrieren, erklärt der Fahrer. Auch Coach Lennart Briesenick ist stolz. „Ich schaue weniger auf die Resultate als vielmehr auf unsere inhaltlichen Ziele, und ob und wie wir sie erreichen. Und da machen wir sehr gute Fortschritte. Unser Fokus liegt weiterhin auf dem Starten. Heute haben wir eine eigene Taktik getestet und sind damit ein großes Risiko eingegangen, das sich ausgezahlt hat“, sagt der Coach.
Germany SailGP Team entgeht nur knapp Kollision und Kenterung
Bereits am Samstag gab es für die Athlet*innen einen Schockmoment. Bei einer Tonnenrundung kollidierte der F50 der Deutschen fast mit dem französischen Team. Nach einem rasanten Ausweichmanöver von Fahrer Erik Heil in letzter Sekunde drohte der F50 zu kentern. „Das war schon beängstigend, so weit oben in der Luft zu hängen“, berichtet Strategin Anna Barth.
„Das hätten wir vermeiden können. Als Segler kennt man solche Situationen und weiß genau, wie man reagieren muss“, so die Einschätzung von Erik Heil direkt nach dem Rennen. Jedoch sei die Situation nicht so eindeutig gewesen, wie er sie selbst auf dem Wasser empfunden habe. Von den Coaches habe das Team die Information erhalten, dass das französische Team noch nicht in der Zone um die Tonne gewesen sei. Daraufhin habe er auf eine Lücke gehofft, die sich jedoch nicht ergeben habe. „Wir werden noch Gespräche mit den Schiedsrichtern führen und versuchen, die Situation aufzuklären, auch wenn man jetzt natürlich nichts mehr daran ändern kann“, sagt der Fahrer.
Für den Newcomer auf dem F50 des Teams, Felix van den Hövel, der sein erstes Rennen als Grinder bestritten hat, war es eine atemberaubende Erfahrung. „Es war Wahnsinn. Da sind wir gerade noch einmal einer schlimmen Situation entkommen. Erst fast der Crash mit Frankreich, dann mit der Tonne und dann auch noch fast gekentert. Aber es sind alle unverletzt und das ist das Wichtigste“, sagt der Grinder. So viel wie er erlebt habe, gebe es sonst nicht in einem einzigen Renntag. „Es war sehr anstrengend, aber auch sehr motivierend.“
Heimsieg für Tom Slingsby beim KPMG Australia Sail Grand Prix
Den Gesamtsieg in Sydney konnte das Australia SailGP Team einfahren. Nach einem Frühstart und knappen Manövern mit den Dänen konnte sich das Heimteam durchsetzen. Auf Platz drei landete das Neuseeland SailGP Team, das mit Nathan Outteridge an diesem Wochenende ebenfalls mit einem australischen Fahrer angetreten ist.
Das nächste Rennen der zehn Nationenteams findet am 23. und 24. März in Christchurch in Neuseeland statt.
Über das Germany SailGP Team
Das Germany SailGP Team wurde von den Eigentümern Thomas Riedel und Sebastian Vettel im Mai 2023 offiziell vorgestellt. Sowohl Thomas Riedel als auch der vierfache Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel sind für das Team aktiv beratend tätig. Sebastian Vettel reizen einerseits die Hightech-Parallelen zwischen der Formel 1 und der Weltliga des Segelrennsports. Andererseits fasziniert es ihn, dass die F50-Rennkatamarane auf dem Wasser nur von Windkraft angetrieben werden. Mit der Impact League bietet der SailGP außerdem einen Wettbewerb für Nachhaltigkeit, der für das Team zukunftsweisend ist.
Quelle: SailGP Pressedienst