Die MT Melsungen hat eine unangenehme Aufgabe vor der Brust. Am Freitag gastieren die Nordhessen bei der HBW Balingen-Weilstetten (19 Uhr). Ein Lichtblick: Ivan Martinovic ist zurück.
Der 25. Spieltag in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga beinhaltet für die MT Melsungen eine weite Anreise und obendrein einen ungemütlichen Gegner. Die Mannschaft von Trainer Roberto Garcia Parrondo tritt in der Schwäbischen Alb bei der HBW Balingen-Weilstetten an. Zugleich wächst die Hoffnung auf den ersten Liga-Auswärtssieg nach der EM-Pause, und diese Hoffnung ist eng verknüpft mit einer Personalie: Ivan Martinovic steht vor seiner Rückkehr in den Spielbetrieb.
Und weil außerdem Sindre Aho in der vergangenen Woche ins Mannschafttraining einstiegen ist, ergeben sich für Parrondo nun wieder mehr Alternativen. Endlich, wie es Michael Allendorf ausdrückt. Seit dem Wiederbeginn habe ein Großteil der ersten Sieben fast durchgespielt, ergänzt der MT-Sportvorstand: „Einige Profis mussten körperlich an ihre Grenzen gehen.“
Die Verletzungssorgen der vergangenen Wochen will Allendorf keinesfalls als Ausrede verstanden wissen. In Sachen Einsatz und Willen sei den Spielern ohnehin kein Vorwurf zu machen. Allendorf stellt aber klar: „Unser Kader hat nun mal nicht die Breite, um ein paar Ausfälle problemlos zu kompensieren.“ Gerade die Akteure aus dem Rückraum hätten kaum Verschnaufpausen bekommen. Umso besser für die MT, dass sich nun Martinovic zurückmeldet.
Dessen Unglück ereignete sich Mitte Januar. Im zweiten EM-Gruppenspiel gegen Österreich hatte sich der Kroate an der rechten Schulter verletzt – in einer Phase, in der sich der Linkshänder in Topform befand: „Ich war extrem gefrustet und habe lange gebraucht, um mit der Situation klarzukommen“, gesteht der 26-Jährige. Das Hin und Her, ob er operiert oder konservativ behandelt werden soll, habe ihn zusätzlich belastet.
Wie bekannt, fiel die Wahl auf eine konservative Methode, und zwar beim langjährigen MT-Partner Rehamed. Dort wurde Martinovic Anfang der Woche gründlich auf Herz und Schulter durchgecheckt: Funktionstests auf Beweglichkeit und Schmerzempfinden, psychologische Tests, und abschließend überprüften die Rehamed-Mitarbeiter Fabio Ohms und Ludwig Kowal in einer fast vierstündigen Prozedur die Kraft und Koordination des Handballers – Ergebnis: Martinovics rechte Schulter hält, und er bekam grünes Licht.
Fast sieben Wochen hat der Rückraumrechte für seine Rückkehr geschuftet. Täglich habe er Fortschritte gemacht, „es gab nie einen Rückfall“, berichtet Martinovic. Nun brennt er auf einen Einsatz am Freitag beim Tabellenletzten. Über die Dauer seiner möglichen Spielzeit will er allerdings nicht spekulieren, das müsse letztlich der Trainer entscheiden, sagt Martinovic.
Allein seine Anwesenheit auf der Bank dürfte seinen Teamkollegen und auch den Fans ein gutes Gefühl vermitteln – vor allen mit Blick auf seinen letzten Einsatz für die MT. Der war kurz vor Weihnachten in Hannover, und damals erzielte Martinovic 16 Tore für die Nordhessen. Diesen Schwung möchte er natürlich gern mitnehmen.
Aber erst einmal freue er sich, „wenn ich der Mannschaft helfen kann“. Und dass der eine oder andere Spieler dank ihm ein bisschen mehr Erholungszeit erhält als zuletzt. Dabei denkt er in erster Linie an Dainis Kristopans, seinen Kompagnon auf der Halbrechten-Position. Mit einem Schmunzeln sagt Martinovic: „Ich glaube, Kris ist besonders froh, dass ich wieder dabei bin.“
Quelle: MT Melsungen Pressedienst