Am kommenden Sonntag wartet in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga der nächste Top-Gegner auf die MT Melsungen. Nach dem packenden Fight zuletzt gegen Titelkandidat Füchse Berlin wollen die Nordhessen nun auch dem amtierenden Meister SC Magdeburg tüchtig einheizen. Anwurf in der dortigen GETEC Arena ist um 16:05 Uhr. Das Spiel ist live auf Sky zu sehen.
Der zumindest über 50 Spielminuten lang sehr überzeugende Auftritt gegen Berlin sollte den Schützlingen von Trainer Roberto Garcia Parrondo auch für ihren Auswärtseinsatz in Magdeburg Mut machen. Denn die Melsunger waren den Füchsen mindestens ebenbürtig, haben gezeigt, dass sie imstande sind, auch einen der so genannten Großen aus der Reserve zu locken. Dass man sich durch einige wenige Fehler in der Schlussphase um den verdienten Lohn gebracht hat, ist zwar ärgerlich, aber aufgrund der beschränkten personellen Möglichkeiten und des damit einhergehenden Kräfteverschleißes durchaus erklärbar. Schafft man es, das Niveau über die volle Distanz hochzuhalten, muss man sich am kommenden Sonntag auch gegen den amtierenden Meister nicht verstecken.
Von der Leistungsstärke her ist der SC Magdeburg der gleichen Gewichtsklasse zuzuordnen wie die Füchse Berlin. Wobei die Hauptstädter als Tabellendritter sogar noch ungeschlagen sind, während die auf Rang fünf postierten Bördeländer eine Niederlage gegen Flensburg hinnehmen mussten. Die MT ist derzeit mit 4:8 Zählern Zwölfter.
Um den aktuellen Stand etwas einordnen zu können, lohnt ein Blick auf das bisherige Programm der beiden Kontrahenten: Von den sechs Gegnern, mit denen es Magdeburg zu tun hatte, kommen zwei vom Tabellenende (Hamm, Minden), drei aus dem Mittelfeld (Gummersbach, Göppingen, Wetzlar) und nur einer aus der Gruppe der Titelanwärter (Flensburg). Von den sechs Gegnern der MT hingegen sind gleich drei Teams unter den Top-Four zu finden (Rhein-Necker Löwen, Berlin, Erlangen), eins aus der Verfolgergruppe (Hannover) und nur zwei aus dem Mittelfeld (Hamburg), beziehungsweise Tabellenkeller (Lemgo). Zumindest vom Papier her betrachtet, reist Melsungen wohl nicht ganz chancenlos nach Sachsen-Anhalt.
Das sieht auch Dimitri Ignatow so, der zu Saisonbeginn vom TuSEM Essen zur MT zurückgekehrte Rechtsaußen: “Wir haben viele Neuzugänge, da kann logischerweise die Feinabstimmung noch nicht ganz so gut sein, wie bei eingespielten Teams. Aber das klappt immer besser, je länger wir zusammen sind. Wir machen von Spiel zu Spiel Fortschritte. Ich hoffe, dass dies auch gegen Magdeburg wieder zu sehen sein wird. Das ist eine sehr körperbetont agierende Mannschaft, die stark im Spiel Eins gegen Eins ist. Da kommt einiges auf unsere Abwehr zu“. Nicht zuletzt deshalb freut sich Roberto Garcia Parrondo, dass er wieder auf die Dienste von Elvar Örn Jonsson zurückgreifen kann. Der defensivstarke Spielmacher hatte am vergangenen Sonntag gegen Berlin nach genau 168 Tagen Verletzungspause sein Comeback gefeiert.
Der SC Magdeburg weist gegenüber der Meistersaison fast dieselbe Besetzung auf. Veränderungen gab es lediglich auf der Kreisposition, wo Lucas Meister (GWD Minden) für Magnus Gullerud kam und im Tor, wo Nikola Portner (Chambery, FRA) den Platz von Jannick Green einnahm. Insofern kann Bennet Wiegert, mittlerweile im siebten Jahr als Trainer tätig, auf ein nahezu eingespieltes Team bauen. Schlüsselspieler sind die beiden Isländer Gisli Kristjansson (RM), Omar Ingi Magnusson (RR), die beiden Dänen Michael Damgaard (RL) und Magnus Saugstrup (KM), die Flügelzange Tim Hornke (RA) und Lukas Mertens (LA) sowie der schweizerische Torhüter Nikola Portner.
Neben der Bundesliga vertritt der SCM die deutschen Farben zusammen mit dem THW Kiel in der Champions League. In der Gruppe A belegen die Grün-Roten derzeit Platz 3. Zuletzt holten sie am Donnerstag einen 33:27-Heimsieg gegen den polnischen Vizemeister Wisla Plock. Einzige Niederlage bislang in der Königsklasse ist das 22:29 Ende September vor eigenem Publikum gegen Paris Saint Germain. Ab 18. Oktober steht das nächste internationale Highlight auf dem Programm: Dann tritt der SCM in Saudi-Arabien als Titelverteidiger beim diesjährigen Super Globe an.
Quelle: MT-Melsungen Pressedienst