Welch ein Handball-Fest! Die MT Melsungen hat den SC Magdeburg in einer fulminanten Partie 43:42 (37:37/20:19) bezwungen. Die Entscheidung im kleinen Finale beim PROBONIO Sommermärchen fiel erst nach Siebenmeterwerfen.
Die MT Melsungen hat beim Vorbereitungsturnier in der Kasseler Nordhessen-Arena den dritten Platz belegt. Gegen den SC Magdeburg hatte der heimische Handball-Bundesligist nach Siebenmeterwerfen die Nase vorn. Das Ergebnis lautete 43:42 (37:37/20:19). Adam Morawski avancierte mit vier gehaltenen Würfen zum Helden des Siebenmeterwerfens.
Sieger des Turniers wurde OTP Bank-Pick Szeged. Die Mannschaft aus Ungarn gewann das Finale 32:26 (12:12) gegen den polnischen Top-Klub Industria Kielce.
Neben den vier verletzten Spielern hatte die MT Melsungen einen weiteren Ausfall zu beklagen. Torwart Nebojsa Simic musste sich wegen Krankheit abmelden. Für den Montenegriner rückte Förderkader-Spieler Pawel Krawczyk ins Team von Roberto Garcia Parrondo. Ansonsten standen dem MT-Trainer dieselben Jungs wie tags zuvor bei der 23:27-Niederlage gegen OPT Bank-Pick Szeged zur Verfügung.
Nun also Spiel um Platz drei, nun also der SC Magdeburg, amtierender Deutscher Meister und Pokalsieger. Der nächste Härtetest vor dem Pflichtspielauftakt am kommenden Samstag gegen Elverum. Und die Zuschauer in der gut gefüllten Nordhessen-Arena erlebten ein extrem munteres Spielchen. Beide Teams fanden richtig Spaß am Torewerfen. Zur Halbzeit führte die MT 20:19.
Obwohl sie den Auftakt komplett verschlief. Der SCM lag nach vier Minuten bereits 4:0 vorn. In der Folge behielt die Mannschaft von Trainer Bennet Wiegert die Oberhand und verteidigte ihren Vorsprung. Aber dann. Nach knapp einer Viertelstunde fanden die Rot-Weißen besser ins Spiel. Viel Tempo, viel Einsatz. Zudem zeichnete sich der eingewechselte Krawczyk im Melsunger Tor mehrfach aus.
Wie schon gegen Szeged wirbelte Amine Darmoul im Rückraum, Aaron Mensing bewies seine Wurfqualitäten aus der Distanz – Wahnsinn, wie er den Ball zum 18:19 ins Tor wuchtete (28.), Ian Barrufet zeigte viermal keine Nerven vom Siebenmeterstrich, und Dimitri Ignatow war ebenfalls bestens aufgelegt. Der Rechtsaußen war es auch, der nach einem Tempogegenstoß für die 20:19-Pausenführung sorgte.
Keine Frage, diese ersten 30 Minuten machten Lust auf mehr. Und zur Freude der Fans setzten die Mannschaften direkt da an, wo sie vor dem Wechsel aufgehört hatten. Es ging hin und her. Die Gäste aus Sachsen-Anhalt hatten nun mit Michael Damgaard eine wahre Wurfmaschine auf der Platte. Mit seinem fünften Treffer zum 26:27 sorgte der Däne, der später zum Man of the Match gekürt wurde, für die erste Magdeburger Führung seit Wiederbeginn (45.).
Die Spannung hielt an. Mal führte die MT, mal der SCM. Hektisch wurde es in der 47. Minute, als Adrian Sipos nicht nur seine zweite Zeitstrafe kassierte, sondern direkt die dritte hinterher und somit mit Rot vom Feld musste. Die anschließende doppelte Unterzahl überstand die MT schadlos.
Die Zuschauer kamen komplett auf ihre Kosten. Darmoul begeisterte mit einem unnachahmlichen Solo, das er zum 34:33 abschloss (55.). Den Höhepunkt gab es zum Schluss der regulären Spielzeit. Auf Zuspiel von MT-Kapitän Timo Kastening verwandelte Barrufet per Kempa-Trick zum 37:37 (59.). Irre. Morawski rettete das Unentschieden mit einer Parade gegen Manuel Zehnder. Puh. Durchatmen.
Und ab ins Siebenmeterwerfen: Zehn Schützen auf jeder Seite waren nötig, bis der Sieger schließlich feststand. Nach je fünf Werfern stand es 3:3 – Kastening und Mensing fanden in Sergey Hernandez beziehungsweise Nikola Portner ihre Meister, auf Magdeburger Seite scheiterten Philipp Weber und Magnus Saugstrup.
Also Verlängerung des Siebenmeterwerfens: Abermals verfehlte Kastening, zudem Darmoul. Dafür war MT-Schlussmann Morawski zur Stelle. Erst gegen Isak Persson, dann gegen Matthias Musche, und schließlich kam auch Damgaard nicht an dem Polen vorbei.
Quelle:MT Melsungen Pressedienst