Die MT Melsungen verabschiedet sich erhobenen Hauptes von den Maschinensucher EHF Finals 2025. Bei der ersten Teilnahme an einem europäischen Finalturnier belegte der nordhessische Handball-Bundesligist den vierten Platz.
Nach der Niederlage im Halbfinale gegen Flensburg-Handewitt hat die MT Melsungen auch das Spiel um Platz drei als Verlierer verlassen. Gegen den THW Kiel hielten die Nordhessen lange mit, bis sich die Zebras im Verlauf der zweiten Hälfte absetzten. Die MT unterlag am Ende 31:37 (18:18).
Das nunmehr sechste Aufeinandertreffen mit dem THW in dieser Spielzeit hatte mehrere Randgeschichten zu bieten. Zuerst die schönste: Denn trotz der Niederlage hatte ein MT-Profi ein bisschen Grund zu feiern. Ian Barrufet nämlich. Der schnappte sich die Torjäger-Krone der EHF European League.
Sein Treffer in der 14. Minute zum 10:10 sicherte ihm die Auszeichnung. Sehenswert war dieses Tor obendrein – es fiel per Kempa-Trick nach Zuspiel von Dimitri Ignatow. Einen weiteren Treffer legte der Spanier noch nach. Damit erzielte er insgesamt 81 Tore in dieser Europapokal-Saison. Dass er sein Konto nicht weiter aufstockte, lag auch an der Roten Karte, die er in der 45. Minute nach Foulspiel sah. Kurz zuvor musste Kiels Petter Overby für ein ähnliches Vergehen ebenfalls das Feld verlassen.
Aber weiter mit den Anekdoten. Florian Drosten lief seit Langem wieder für die MT auf, nachdem er im Winter, mit einem Zweitspielrecht ausgestattet, zum ASV Hamm-Westfalen gewechselt war. Der Linksaußen steuerte insgesamt sechs Treffer bei, darunter drei verwandelte Siebenmeter. Obendrein sammelte Torwart-Oldie Carsten Lichtlein viele Einsatzminuten. Das Kuriose daran: Den Kieler Kasten hütete Andreas Wolff – mehr als neun Jahre nach dem EM-Titel 2016 stand sich somit das Torwart-Duo von damals nun bei diesem Final4 gegenüber.
Eine Notiz haben wir noch: Für Bruno Eickhoff endete eine lange Zeit des Zusehens. Der junge Kreisläufer hatte sich zum Rückrunden-Auftakt verletzt und feierte im Verlauf der zweiten Hälfte seine Rückkehr in den Spielbetrieb.
Aber nun zu der Partie: 12.000 Zuschauer in der Hamburger Barclays-Arena sahen ein äußerst unterhaltsames Spielchen. Im ersten wie im zweiten Durchgang entwickelte sich ein munteres Toreschießen. Meist lag der THW knapp vorn, ab Mitte der zweiten Hälfte zogen Kieler dann uneinholbar davon.
Ansonsten machte es großen Spaß, beiden Mannschaften zuzusehen. Die MT verkaufte sich prima, und Trainer Roberto Garcia Parrondo versuchte, Belastung- und Ruhephasen angemessen zu verteilen. Bei allem Ehrgeiz ging es auch darum, so gut es ging Kräfte zu schonen. Denn am kommenden Donnerstag steht das Top-Spiel in der Bundesliga auf dem Programm. Dann tritt die MT bei den Füchsen in Berlin an, und dort könnte eine Vorentscheidung um die Meisterschaft fallen.
Quelle: MT Melsungen Pressedienst