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Wetzlar – Melsungen: Und ewig reizt das Hessenderby

Wenn zwei Mannschaften aus demselben Bundesland ihre Kräfte miteinander messen, ist der besondere Reiz dieses sportlichen Wettkampfs fest einprogrammiert. Am Samstag ist es wieder soweit, dann steigt zum 37. Mal in der Geschichte der Ersten Handball-Bundesliga das Hessenderby „MT Melsungen gegen HSG Wetzlar”. Anwurf in der Wetzlarer Buderus Arena ist um 19:00 Uhr, das Spiel ist als Livestream auf DYN zu sehen.   

Für die HSG Wetzlar ist das Hessenderby das dritte Pflichtspiel innerhalb von neun Tagen, für die MT Melsungen ist es das dritte innerhalb von nur sieben Tagen. Im engmaschig gestrickten Plan der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga sind solche Terminkonstellationen keine Besonderheit. Die Profis sind diesen rasanten Rhythmus gewohnt. Dabei kommt der Regeneration zwischen den Wettkämpfen natürlich eine besondere Bedeutung zu. Beide Kontrahenten waren unter der Woche im DHB-Pokal gefordert, Melsungen am Dienstag in Leipzig und Wetzlar tags darauf in Magdeburg.

“24 Stunden mehr oder weniger Erholungszeit machen schon einen Unterschied für die Spieler”, wissen die Athletik-Coaches der MT, Dr. Florian Sölter und Jonas Schmidt. Wobei nach deren Erfahrung ein Profisportler für eine ausreichende Regeneration nach einem anstrengenden Wettkampf wenigstens 48 Stunden benötigt. “Wir haben mit mehreren Physiotherapeuten praktisch gleich nach dem Schlusspfiff des Heimspiels gegen Magdeburg am Sonntag mit der Behandlung unserer Spieler begonnen”, verrät Sölter. Der nur zwei Tage später erkämpfte klare 27:21-Pokalsieg der MT am Mittwoch in Leipzig beweist: Alles richtig gemacht! So wird das Melsunger Team auch am Samstag wieder bestmöglich präpariert in das Hessenderby gehen.

“Wir müssen nicht drumherum reden, die MT ist Favorit in diesem Spiel”, sagt Nebojsa Simic. Der Blick auf die Tabellensituation gibt dem Torhüter recht. Schließlich reist der Tabellenvierte zum Fünfzehnten. Dass dies aber in der vor Überraschungen strotzenden Bundesliga nicht viel zu bedeuten hat, wissen die Profis nur zu gut. Deshalb hebt “Simo” auch gleich warnend den Zeigefinger: “Wetzlar ist immer in der Lage, seine Gegner zu überraschen. Das haben zum Beispiel deren Siege gegen Hannover und Gummersbach deutlich gemacht. Man weiß einfach nicht, welches Gesicht die HSG gerade zeigt. Und das macht dieses Spiel für uns als vermeintlichen Favoriten auch so schwierig”.

Das allein macht für den Montenegriner aber nicht den Reiz dieses Hessenderbys aus. Denn da ist ja noch das Duell mit seinem Landsmann, Nationalmannschaftskameraden und guten Freund, Stefan Cavor. Nebojsa Simic wurmt noch immer, dass er ihm vor ziemlich genau zwei Jahren, im Hinspiel der Saison 21/22, acht von acht Bällen in die Maschen setzte. Wetzlar blieb am Ende mit 31:28 siegreich. “Er ist ein wichtiger Spieler in Wetzlar und in unserer Nationalmannschaft. Wir kennen uns beide schon sehr lange. Natürlich weiß ich, welches seine Lieblingsecken beim Wurf sind. Andererseits kennt er natürlich auch meine Stärken und Schwächen”, schmunzelt der MT-Keeper.

Nebojsa Simic, obwohl nicht von hier stammend, kann die Bedeutung dieses Spiels gegen Wetzlar sehr gut nachvollziehen. “Ich spiele jetzt im siebten Jahr in der Bundesliga und zusammen mit dem Pokalduell in 2018 ist das Spiel am Samstag das 13. Hessenderby für mich. Darauf freue ich mich genauso, wie alle Handballfans. Denn solche Derbys sind etwas Besonderes, da geht es immer um etwas mehr als bloß um das Ergebnis”.

Der MT-Keeper wünscht sich, dass die MT ihren guten Lauf nach dem starken Remis gegen Tabellenführer Magdeburg und dem Pokalsieg in Leipzig auch in Mittelhessen fortsetzt. Ein weiterer Erfolg wäre schließlich die perfekte Basis, um zuversichtlich in den Jahresendspurt gegen Gummersbach und Hannover zu starten. Der derzeitige Platz vier soll auf alle Fälle mit ins neue Jahr genommen werden. Was schwer genug wird. Denn wie schon in den Partien gegen Flensburg, Magdeburg und Leipzig wird auch gegen Wetzlar Elvar Örn Jonsson fehlen. Der mit 75 Treffern mit Abstand beste Feldtorschütze der MT muss wegen einer Bauchmuskelverletzung weiterhin passen.

Auf Seiten der Gastgeber fordert Geschäftsführer Björn Seip: “Vor dem Wochenende sollte jeder unserer Spieler seine Sinne schärfen, auf was es ankommt und die richtigen Schlüsse aus dem Pokalspiel ziehen. Es ist wichtig, dass wir im Derby am Samstag wieder kompakter auftreten, mit dem Glauben an die Chance und so das Publikum mitnehmen. Das gelang Wetzlar gegen die MT zuletzt vor zwei Jahren mit dem bereits erwähnten 31:28-Sieg und den acht Toren von Stefan Cavor. Was vor allem Nebojsa Simic nicht auf sich sitzen lassen will.

Quelle: MT-Melsungen Pressedienst

Foto: Alibek Käsler

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