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MT Melsungen geht gegen Rhein-Neckar Löwen unter

Auch im dritten Anlauf in dieser Saison hat die MT Melsungen eine deutliche Niederlage gegen die Rhein-Neckar Löwen kassiert. Vor 4275 Zuschauern in der Kasseler Rothenbach-Halle verloren die Nordhessen am Donnerstagabend klar mit 25:34 (13:16).

Was in erster Linie an viel zu vielen Großchancen lag, die von den Gastgebern ausgelassen wurden. Einen Löwenanteil daran verbuchte Mikael Appelgren für sich, der zweite Matchwinner für die Gäste war Jannik Kohlbacher mit sieben Treffern und noch einmal der gleichen Anzahl an herausgeholten Siebenmetern. Für die Gastgeber war Julius Kühn mit ebenfalls sieben Toren der erfolgreichste Schütze.

Zweimal in der laufenden Saison standen sich beide Teams bereits gegenüber, zweimal verließen die Rhein-Neckar Löwen das Parkett als Sieger. Sowohl beim Saisonauftakt in Mannheim, als auch beim Pokal-Achtelfinale kurz vor Weihnachten. So dass auf Melsunger Seite die Devise galt: aller guten Dinge sind drei. Entsprechend motiviert gingen die Nordhessen die Aufgabe an. Möglicherweise jedoch leicht übermotiviert, denn die ersten beiden Angriffe endeten mit Ballverlusten, und allein Julius Kühn vermochte das Leder zweimal aus der Distanz zu versenken. Der Vorteil indes lag eindeutig beim Gegner: 2:4 durch Jannik Kohlbacher nach nur fünf Minuten, nachdem Timo Kastening einen Siebenmeter an den Pfosten und David Mandic einen Heber auf die Latte gesetzt hatte.

Auch in der Folge blieben Großchancen der MT ungenutzt. Gleich zweimal verlor Kai Häfner, jeweils völlig frei aus sechs Metern, das direkte Duell gegen Appelgren und nahm dann erst einmal auf der Bank Platz. Beim zweiten Strafwurf versuchte sich Aidenas Malasinskas, blieb aber ebenfalls an Appelgren hängen (11.). Dass sich der Rückstand mit 5:7 dennoch in Grenzen hielt, war ebenso starken Paraden von Nebojsa Simic zu verdanken, wie der Ausgleich zum 7:7 (13.), der auf das Konto von Rogerio Moraes ging. Zur Wende reichte das nicht, auch wenn Juri Knorr seinen ersten Siebenmeter einen glatten Meter über die Latte setzte. Im Gegenteil drehte Mikael Appelgren mächtig auf, so dass Benjamon Helander erst auf 7:9 (15.), dann sogar auf 8:12 (20.) erhöhte. Zeit zur Auszeit durch Roberto Garcia Parrondo.

Domagoj Pavlovic kam neu ins Spiel, Kai Häfner von der Bank zurück. Und der Kapitän zeigte mit seinem ersten Treffer im dritten Versuch sofort, dass ihm die Pause gutgetan hatte. Agustin Casado schickte das 10:12 sogleich hinterher und Nebojsa Simic blieb im Strafwurfduell gegen Juri Knorr der Sieger. Die nächste Chance, dem Spiel noch vor der Pause eine neue Richtung zu geben, zumal Augustin Casado noch zweimal netzte und David Mandic bei seinem Treffer zum 13:14 (28.) noch eine Zeitstrafe gegen Patrick Groetzki zog. Doch die Gäste behielten die Nerven, konnten sich über drei weitere klasse Paraden von Appelgren freuen und gingen schließlich doch wieder mit einem Drei-Tore-Polster in die Pause.

Was nach Rückkehr aus der Kabine auffiel: die MT-Deckung war wesentlich beweglicher und löste das 5-gegen-5 – Juri Knorr wurde durch Mandic sehr gut abgeschirmt – eigentlich hervorragend. Doch Albin Lagergren und auch Lukas Nilsson hatten jeweils Glück mit ihren Würfen, so dass es nicht zu einer Annäherung reichte. Im Gegenteil war nach Dimitri Ignatows 15:18 (34.) erst einmal Schluss mit Melsunger Jubel. Den stimmten dafür viermal in Folge die Löwen an und zwangen Melsungens Trainer Parrondo mit Patrick Grötzkis 15:21 (37.) zur zweiten Auszeit.

Der siebte Feldspieler war im Anschluss das Mittel der Wahl. Bedingt erfolgreich trotz Ballverlust vorn, weil Nebojsa Simic mit einer der wohl spektakulärsten Paraden der Saison im Zurückrennen in seinen Kasten artistisch gegen Patrick Grötzki rettete und Kai Häfner auf fünf verkürzte. Dann aber doch wirkungslos, weil vorn einfach nichts mehr gelingen wollte und es die Gäste auch ohne den mittlerweile mal von Gleb Kalarash, mal von Domagoj Pavlovic an die Kette genommenen Juri Knorr gut zu lösen verstanden. Jannick Kohlbacher erhöhte auf 16:24 (41.), Uwe Gensheimer per Siebenmeter auf 17:26 (44.) – die Partie war praktisch durch.

Was nicht hieß, dass sich die MT bereits aufgegeben hatte. Nur fehlten zu oft die zündenden Ideen, die Überraschungsmomente. Während es die Nordhessen spielerisch versuchten und dabei zu oft quer vor der Abwehr gingen, suchten die Gelb-Schwarzen konsequent den manchmal schon brachial anmutenden Weg durch die Mitte. Mit dem Erfolg, dass fast jede Aktion gegen Jannik Kohlbacher im Siebenmeter endete. Drei in Folge verwandelte Uwe Gensheimer innerhalb von nur zweieinhalb Minuten zum zwischenzeitlichen 19:28 (47.), auf das Albin Lagergren und Benjamin Helander die Treffer 30 und 31 packten.

Längst war alles entschieden, da wechselten beide Trainer dann kräftig durch. Was dem Spielfluss einerseits hemmte, andererseits aber auch zu Abstimmungsproblemen in beiden Deckungsreihen führte. Auf Tore mussten die Zuschauer also dennoch nicht verzichten. Youngster Florian Drosten holte sich zweimal großen Beifall der Fans ab und Jan Waldgenbach traf im Gegenstoß. Aber auch Adam Morawski wusste die Massen mit drei herrlichen Paraden, eine davon im Nachwurf nach Uwe Gensheimers Siebenmeter an den Pfosten, zu mobilisieren, was auf der Gegenseite David Späth ebenfalls gelang. An der zum dritten Mal in der Saison sehr deutlich ausgefallenen Niederlage der MT gegen die Löwen änderte das nichts mehr.

Stimmen zum Spiel

Roberto Garcia Parrondo: Gratulation an die Rhein-Neckar Löwen und ihren Trainer Sebastian Hinze zum Sieg. Wir wollten heute natürlich gut spielen, haben das aber nicht über die vollen 60 Minuten geschafft. Unsere Abwehr funktionierte eigentlich gut in der ersten Halbzeit, aber hinten raus fehlte uns dann die Kraft. Was uns nicht zum ersten Mal passiert ist. Da müssen wir zur nächsten Saison unbedingt etwas verändern.

Sebastian Hinze: Ich bin natürlich glücklich, dass wir, vor allem aufgrund der zweiten Halbzeit, verdient gewonnen haben. Wir kamen gut ins Spiel und auch ins Tempo und haben uns über eine hohe Angriffseffektivität einen Vorsprung erspielt. Kamen auch jedes Mal, wenn Melsungen aufschloss, wieder weg. Ich bin auch zufrieden, dass wir mit der 5:1-Positionsdeckung gegen Juri Knorr klarkamen. In der zweiten Hälfte haben wir viel besser gegen den Kreis gearbeitet und vorn weiter nur wenig Fehler gemacht.

Quelle: MT-Melsungen Pressedienst

Fotos: Stephan Hackel

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