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Melsungen mit Außenseiterchancen nach Kiel?

Für die MT Melsungen steht am Sonntag um 16:05 Uhr (live auf Sky Sport 2) nicht nur einfach der 16. Spieltag in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga an, sondern das über lange Jahre als „leichteste Partie der Saison“ bezeichnete Gastspiel beim THW Kiel. Zu Zeiten, da die Nordlichter als Titelgewinner prädestiniert waren und es vor generell restlos ausverkauftem Haus in der Wunderino Arena für die Gegner allenfalls darum ging, die unvermeidlich scheinende Abfuhr halbwegs in Grenzen zu halten, konnte man dort nämlich als Underdog eigentlich nur gewinnen.

Doch diese Zeiten haben sich etwas geändert. Mittlerweile ist der Vorsprung der „Zebras“ geschmolzen, hat sich die Spitze der Liga verbreitert und Fahrten an die Förde sind nicht mehr fast automatisch mit dem braven Abgeben der Punkte verbunden. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass zu gemeinsamen Zeiten in der höchsten Deutschen Spielklasse der THW bei Heimspielen gegen Melsungen eine Bilanz von 16 Siegen bei nur einer einzigen Niederlage zu Buche stehen hat. Denn vier der letzten sechs MT-Auftritte in Kiel endeten im Bereich von nur zwei Toren Differenz, also ganz dicht dran an Punkten.

Einer, der den bislang einzigen MT-Triumph in der damals noch unter dem Namen „Ostseehalle“ bekannten schwarz-weißen Festung nicht nur miterlebt hat, sondern mit sieben Toren erfolgreichster Melsunger Torschütze war, ist seit dieser Saison nur noch abseits des Spielfeldes dabei: Michael Allendorf. „Damals genauso wie heute: in Kiel ist man eigentlich immer Außenseiter. Aber wenn sich doch die Möglichkeit ergibt, dort etwas mitzunehmen, musst du bereit sein und daran glauben“, sagt er rückblickend auf diese Sternstunde 2012 mit aktuellem Brückenschlag zum Sonntag. Da wird er in Vertretung von Arjan Haenen mit auf der Bank sitzen und unterstützen, wo es nur geht.

In seiner eigentlichen Rolle als Sportdirektor der MT Melsungen ist der frühere National-Linksaußen mit der Personalsituation innerhalb der eigenen Mannschaft befasst. Und da gibt es im Vergleich zum letzten Heimspiel kaum Veränderungen. Wie schon gegen den Bergischen HC erwarten Julius Kühn erneut zumindest Kurzeinsätze. Nicht nur deshalb geht der Halblinke positiv an die Aufgabe heran: „Klar, Kiel ist natürlich einer der dicksten Brocken. Aber wir fahren nicht an die Ostsee, um dort gemütlich Kaffee zu trinken. Auch wenn es eine Floskel ist: gilt auch hier: jedes Spiel muss erst gespielt werden. Zumal schon mehrere Ergebnisse in dieser Saison gezeigt haben, dass sich Anstrengungen auch für die vermeintlichen Außenseiter lohnen können“.

Noch nicht wieder mit im Kader stehen Ivan Martinovic und Rogério Moraes sowie die Langzeitverletzten Timo Kastening, David Mandic, Domagoj Pavlovic und Finn Lemke. Dafür sind aus der Nachwuchsabteilung die Außenspieler Ben Beekmann, Julian Fuchs und Florian Drosten dabei. Klare Favoriten sind aber, trotz aller rot-weißen Zuversicht, die Gastgeber. Denn die letzten sechs Punktspiele hat Kiel allesamt gewonnen und auch am Donnerstag den HBC Nantes in der Champions League klar bezwungen. Personell kann Trainer Filip Jicha, im Gegensatz zu seinem Melsunger Kollegen Roberto Garcia Parrondo, trotz einiger leicht angeschlagener Akteure vermutlich weitgehend aus dem Vollen schöpfen.

Quelle: MT-Melsungen Pressedienst

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