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Sport-Fotografie in Nordhessen

MT erfolgreich ins neue Jahr gestartet – 28:21-Heimsieg gegen HBW

Die MT Melsungen hat ihren ersten Auftritt des Jahres 2022 erfolgreich bestritten. Mit 28:21 (14:10) hielten sich die Nordhessen schadlos gegen den HBW Balingen-Weilstetten und kletterten damit in der Tabelle der Handball-Bundesliga an Frisch-Auf! Göppingen vorbei auf Rang sechs. Der Weg dorthin war allerdings, gerade in der Anfangsphase, mühsam. Die Schwaben erwiesen sich als der erwartet unbequeme Gegner und hielten zwanzig Minuten tapfer mit. Erst zu Beginn der zweiten Hälfte legten die Melsunger den nötigen Raum zwischen sich und den Gegner, um anschließend doch noch recht locker zum klaren Erfolg zu kommen. Neben dem überragenden Nebojsa Simic im Tor hatte Yves Kunkel mit sieben Toren großen Anteil am Sieg. Für die Schwaben war Tim Nothdurft sechsmal erfolgreich.

Ohne Spielmacher Domagoj Pavlovic und kurzfristig auch ohne Tobias Reichmann starteten die Nordhessen in ihre erste Partie des neuen Jahres, nachdem sowohl beide vorgesehenen Testspiele während der EM-Pause, als auch das Pokalspiel in Lemgo und der Rückrundenstart in Erlangen abgesagt, beziehungsweise auf spätere Zeitpunkte verlegt werden mussten. Nur etwas besser erging es den Gästen, die zwar unter der Woche bereits wieder ins Geschehen eingreifen konnten, dabei aber eine Heimniederlage gegen Leipzig verbuchen mussten. Auch sonst hielt der Kader von Jens Bürkle einige personelle Überraschungen bereit, unter anderem den erst 18 Jahre alten Tim Hildenbrand, quasi das Jugend-Pendant zum noch ein Jahr jüngeren Manuel Hörr bei der MT.

Der Spielbeginn war dann, zumindest wenn man gegen den HBW Balingen-Weilstetten antritt, wenig überraschend: Bürkle setzte von Anwurf weg auf einen Feldspieler mehr und vereitelte damit Roberto Garcia Parrondos Ansinnen, mit dem vorgezogenen Gleb Kalarash eine 5:1-Deckung zu stellen. Dennoch ging der Plan der Schwaben nicht auf, denn Nebojsa Simic parierte den ersten Wurf von Tim Hildenbrand, Arnar Freyr Arnarsson blockte gegen Björn Zintel. Dazwischen lag Julius Kühns 1:0, ehe Mario Ruminsky den Wurf von Gleb Kalarash an den Pfosten lenkte. Tim Nothdurft stellte mit dem 1:1 die Ausgangslage wieder her (5.).

Dass das Spiel ohne Torhüter seine Gefahren birgt, stellten die „Gallier von der Alb“ fest, als Nebojsa Simic nach dem nächsten von seiner Deckung geblockten Ball übers gesamte Feld zum 4:2 ins gegenüber liegende, verlassene Gehäuse traf (7.). Melsungen wirkte frischer, spritziger, zielstrebiger. Auch wenn sich das durch den an Kristian Beciri hängen gebliebenen Versuch von Julius Kühn nicht in Zahlen ausdrückte. Auch Mario Ruminsky tat seinen Teil dazu, indem er zweimal glänzend gegen Timo Kastening parierte. Der machte genau dazwischen trotzdem „sein“ Tor: 6:4 (11.). Gegen Yves Kunkel von der anderen Seite war Ruminsky dann abermals der lachende Sieger und ermöglichte damit Vladan Lipovina das 6:6 (14.). Melsungen kam trotz optischer Überlegenheit nicht nachhaltig weg.

Eine Doppelparade von Simic gegen zuerst Jona Schoch und anschließend Tim Hildenbrand stellte den schon einmal herausgespielten Vorsprung zwar wieder her, Kai Häfner traf zum 8:6 (15.), aber kurze Zeit später hatte Balingen auch das gekontert: Tobias Heinzelmann lieferte doppelt ab zum 8:8 (18.). Den nächsten Versuch starteten Gleb Kalarash und Elvar Örn Jonsson – wieder zwei vor. Und Balingen? Logisch: nach Mario Ruminskys mittlerweile sechste Parade und einem Lattenkracher von Julius Kühn fast wieder beim Ausgleich. Den verhinderte aber die aufmerksame MT-Deckung, Kai Häfner hielt den Abstand mit seinem 11:9 (25.).

Andre Gomez kam, sperrte mustergültig die Seite frei und Alexander Petersson hatte von ungewohnter Rechtsaußenposition völlig freie Bahn zum 12:9 (27.). Kurz vor der Pause also das erste Mal mehr als zwei vor für die Gastgeber, was Jens Bürkle sofort zur Auszeit veranlasste. Danach ging es schnell hin und her. Erst glänzte Nebojsa Simic mit einer klasse Parade, dann war Mario Ruminsky gegen Andre Gomes zur Stelle. Die Keeper lieferten auf beiden Seiten vorzüglich ab, doch den zweiten Wurfversuch des Portugiesen erwischte Balingens Schlussmann dann nicht mehr. Sogar vier Vorsprung für Melsungen, die nach weiteren Treffern durch Lukas Saueressig und Elvar Örn Jonsson zur Pause noch Bestand hatten.

Der Wiedereinstieg in die zweite Hälfte ging den Hausherren vergleichsweise locker von der Hand. Kapitän Kai Häfner traf sofort, Nebojsa Simic trat nach seiner neunten Parade ein weiteres Mal als Torschütze ins leere Gästetor auf den Plan. Und weil Yves Kunkel noch zwei draufsetzte, stand es gar 18:10, als Jens Bürkle sehr früh in der zweiten Hälfte schon wieder die grüne Karte legte (36.). Indes, es nutzte nichts. Julius Kühn fischte sich das Leder aus dem laufenden HBW-Angriff, spielte zu Timo Kastening und der leitete mit einem Bodenpass über 15 Meter Kunkels dritten Streich hintereinander ein: 19:10 noch in der gleichen Spielminute.

Derart im Flow, ließ sich die MT allerdings vom verpassten vierten Tor in Folge ihres Linksaußen, sowie vom ersten Gästetor im zweiten Durchgang nach fast acht Minuten durch Tm Nothdurft etwas aus dem Gleichgewicht bringen. Hatte Mario Ruminsky seinen Auftritt gegen Kai Häfner, antwortete Nebojsa Simic auf der anderen Seite prompt. Doch Balingen erkannte die Leichtigkeit, fast aussichtslos hinten zu liegen – und startete zur Aufholjagd. Zweimal hintereinander hatte Tim Nothdurft bereits zum 19:14 getroffen, da brauchte es schon die nächste Großtat von Simic dem abermals anstürmenden Linksaußen den Schneid abzukaufen. Jetzt war es an Roberto Garcia Parrondo, dem wenig erbaulichen Verlauf mittels einer Auszeit Einhalt zu gebieten (43.).

Der Weckruf des Trainers zeigte Wirkung, nicht zuletzt durch die nächste Simic-Parade gegen Jona Schoch. Der Montenegriner machte dort weiter, wo er als zweifacher “Player of the Match” und überragender Akteur bei der EM aufgehört hatte. Folgerichtig wurde die Lücke wieder größer: wieder Kunkel, diesmal von der Siebenmeterlinie, zum 22:15 (47.). Marino Maric kam an den Kreis, hatte seinen ersten Ballkontakt sowie prompt auch sein erstes Tor auf dem Konto. Dann sah Julius Kühn die Lücke zum eingelaufenen Kunkel, der mit seinem 25:17 die letzte Auszeit von Jens Bürkle heraufbeschwor (50.).

Der Spieler der zweiten 30 Minuten war eindeutig Yves Kunkel. Mit eisernen Nerven versenkte er den nächsten Strafwurf und erhöhte sein persönliches Konto damit auf sieben (51.). Danach machte er Platz für Michael Allendorf. Auch Andre Gomes kam wieder, dazu auf der Spielmacherposition Paul Kompenhans. Roberto Garcia Parrondo wechselte durch und gönnte einigen Akteuren nach überstandener Erkrankung Ruhe auf der Bank. Kurz vor Schluss kam dann auch der Youngster Manuel Hörr noch zu Einsatzminuten. Da war die Partie längst durch und Paul Kompenhans konnte sich für seinen Durchbruch zum 28:20 (58.) tosenden Beifall abholen. Was fast auch Hörr noch gelungen wäre, doch sein im Netz gelandeter Wurf wurde ihm zurückgepfiffen. Am ebenso deutlichen wie hochverdienten Erfolg der MT änderte das, wie auch Lukas Saueressigs letzter Treffer des Abends, nichts mehr.

Stimmen zum Spiel

Roberto Garcia Parrondo: Wir sind sehr glücklich über diesen Sieg. Dieses Spiel war der Einstieg in die zweite Saisonhälfte. Und wir wussten nicht, wo wir vor diesem Spiel nach so langer Pause stehen. Wir hatten ja auch heute wieder einige Spieler nicht dabei. Deshalb sind wir umso froher, dass wir gewonnen haben. Es war ein wichtiger Sieg, denn er gibt uns Sicherheit. Wir wussten, dass es nicht einfach werden würde, denn Balingen hat Qualität und zuletzt einige gute Spiele gemacht.

Jens Bürkle: Glückwunsch an Roberto und die MT zum guten Spiel und zum verdienten Sieg. Wir kamen gut rein und waren bis zum 8:8 dabei. Dann haben wir den Rückzug nicht gut gemacht, im Gegenstoß Tore kassiert und die MT kam weg. Nach dem hohen Rückstand durch Melsungens Lauf haben wir kamen wir zum 19:15 noch einmal zurück, mussten dann aber der guten Melsunger Leistung Rechnung tragen. Wir hatten eine gute Torwartleistung und ich bin trotz der Niederlage guter Dinge, weil wir in den beiden letzten Spielen viele Sachen dennoch gut gemacht haben.

Quelle:MT-Melsungen Pressedienst

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