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Sport-Fotografie in Nordhessen

MT-Kracher gegen Rhein-Neckar Löwen vor ausverkauftem Haus

Nach dem Topspiel bei den Füchsen Berlin beschert der 11. Spieltag der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga der MT Melsungen gleich den nächsten Kracher. Am Samstag steigt das “ewig junge Duell” mit den Rhein-Neckar Löwen in der bereits seit Tagen ausverkauften Kasseler Rothenbach-Halle. Anwurf ist um 20:30 Uhr. DYN überträgt live.

Seit dem gemeinsamen Aufstieg in die höchste deutsche Spielklasse in 2005 haben sich die MT Melsungen und die Rhein-Neckar Löwen bislang 36 HBL-Duelle geliefert. Dabei konnten die Nordhessen nur acht Spiele zu ihren Gunsten entscheiden, einmal trennte man sich Remis. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Kraichgauer das Feld jeweils als Sieger verlassen, spricht eine deutliche Sprache. Erst recht, wenn man die fünf Vergleiche im DHB-Pokal heranzieht, die allesamt von ihnen gewonnen wurden. Und gerade in der vergangenen Saison kam es für die MT gleich knüppeldick als sie in den drei Spielen in Liga und Pokal mit acht, neun und sogar mit 11 Toren Differenz abgefertigt wurden.

MT mit Selbstvertrauen

In der laufenden Saison jedoch sind die Vorzeichen augenscheinlich anders: Die MT ist glänzend gestartet, hat von 10 Spielen acht gewonnen, liegt an dritter Stelle und damit zwei Ränge oberhalb der Löwen, die ein Spiel weniger aufweisen. Das hat es in dieser Form noch nicht gegeben. Entsprechend selbstbewusst gehen die Rotweißen in das bevorstehende Kräftemessen, wie Sportvorstand Michael Allendorf vorausblickt: “Wir haben zuletzt zwar beim Tabellenführer Berlin verloren, aber dort gezeigt, dass wir inzwischen auch mit den absoluten Spitzenteams mithalten können. Jetzt haben wir mit den Löwen wieder ein Topspiel vor der Brust, diesmal aber vor eigenem Publikum. Die ausverkaufte Halle wird uns ganz sicher zusätzlich motivieren. Leider werden wir neben Domagoj Pavlovic möglicherweise auch auf David Mandic, der ja in der Abwehr ein wichtiger Faktor ist, verzichten müssen”.

Hüben wie drüben fehlen Stammkräfte – Die Personalsituation

Während Domagoj Pavlovic wegen Meniskusproblemen eine Knie-OP bevorsteht, hat sich die im Berlin-Spiel erlittene Fußverletzung von David Mandic “nur” als schwere Prellung herausgestellt. Sein Einsatz am Samstag wird sich aber wohl erst am Spieltag entscheiden. In Berlin war er nach einer guten Viertelstunde ausgefallen, wurde dort auf der Linksaußenposition abwechselnd von Florian Drosten, Elvar Örn Jonsson und Julius Kühn vertreten.

Aber auch die Rhein-Neckar Löwen werden nicht vollzählig in Kassel auflaufen. Außer dem Langzeitverletzten Uwe Gensheimer (37, LA) fehlen Philipp Ahouansou (22, RL) und Magnus Grupe (18, RM). Ein Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz von Linksaußen Lion Zacharias (20). Nach längerer Ausfallzeit wieder an Bord hingegen ist Rückraumkanonier Halil Jaganjac (25, RL).

Löwen im Aufwind

Obwohl in der Liga nach neun Spielen mit sieben Minuspunkten belastet, hat sich die Mannschaft von Trainer Sebastian Hinze nach dem überraschenden Ausrutscher Anfang Oktober beim Aufsteiger Eisenach und der anschließenden Sechs-Tore-Niederlage in Berlin (genau wie die MT) gefangen. Wettbewerbsübergreifend wurden drei Siege in Folge eingefahren, in der Liga gegen Gummersbach und in der Euro League gegen Kristianstad und Nantes. Natürlich gingen die wichtigsten Leistungsträger auch da voran. Regisseur Juri Knorr (23), Kreisläufer Jannik Kohlbacher (28) und Rechtsaußen Patrick Groetzki (34) – alle drei im DHB-Aufgebot Anfang November gegen Ägypten – betätigten sich als wahre “Tormaschinen”.

Darüber hinaus sind von jeder gegnerischen Abwehr auch Spieler wie Niclas Kirkeløkke (29, RR), David Moré (19, LA), Gustav Davidsson (23, RL), Jon Andersen Lindenchrone (26, RR) oder Olle Forsell Schefvert (30, RL) in keiner Sekunde aus den Augen zu lassen. Und im Tor warten die Löwen gleich mit drei Hochkarätern auf – allen voran Routinier und Ex-Melsunger Mikael Appelgren (34), dahinter Joel Birlehm (26) und Senkrechtstarter David Späht (21).

Martinovic: Punkte sollen hierbleiben

Eine besondere Note in puncto “Personal” gibt es auch: Melsungens Ivan Martinovic trägt bekanntlich ab der kommenden Saison das Trikot der Rhein-Neckar Löwen. Das sieht der wurfstarke Halbrechte jedoch ganz gelassen: “Ich spiele in dieser Saison bei der MT Melsungen und nur das zählt. Deshalb werde ich alles daran setzen, dass die Punkte in diesem Fall hier bei uns in Kassel bleiben. Ich kenne diese Situation ja schon, als ich noch in Hannover gespielt habe und schon bekannt war, dass ich nach Nordhessen gehen werde”. Damals, es war in der Saison 21/22, zeigte der Linkshänder, dass sein absoluter Einsatz dem Club gilt, für den er in dem Moment aufläuft, egal, was künftig passiert. So schenke Martinovic im Recken-Dress in den beiden Spielen gegen die MT insgesamt satte 15 mal ein.

Kastening erwartet “schönes Handballfest”

Tabellensituation hin, personelle Lage her, das Kräftemessen gegen die Rhein-Neckar Löwen verspricht beste Handballkost. MT-Kapitän Timo Kastening – steht im aktuellen DHB-Aufgebot gegen Ägypten – geht noch einen Schritt weiter: “Das wird ein kompliziertes Spiel für uns, denn die Löwen – allen voran Juri Knorr – haben zuletzt aufsteigende Form gezeigt. Aber: Die Halle ist voll, die Akustik wird klasse sein und wenn wir es schaffen, so wie in den letzten Partien als echte Einheit aufzutreten, dann wird sich das auch in der Stimmung auf den Rängen niederschlagen. Ich denke, wir alle können uns auf ein richtig schönes Handballfest freuen”.

Quelle: MT Melsungen Pressedienst
Foto: Alibek Käsler

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