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“Im Training Konkurrentinnen, im Spiel eine Einheit”: Kirchhofs Torwarttrio treibt sich zu Höchstleistungen

Bei Kirchhofs 31:22-Erfolg gegen Berlin war Torfrau Paula Küllmer eine der Matchwinnerinnen des heimischen Handball-Zweitligisten.

Es gibt Szenen, die sagen mehr als viele Worte. Als etwa Katarzyna Demianczuk Paula Küllmer in einer Auszeit freudestrahlend voller Anerkennung auf die Schulter klopft. Und während des Spiels zusammen mit Frederikke Siggard jede Parade der 20-Jährigen – insgesamt 17 – lautstark feiert. Oder als alle drei unmittelbar nach dem 31:22-Erfolg der SG 09 Kirchhof gegen die Füchse Berlin ein jubelndes Torwartknäuel bilden, bevor sie ein Siegertänzchen mit den weiteren Mannschaftkameradinnen aus Parkett der Stadtsporthalle legen.

Ein Team im Team des heimischen Handball-Zweitligisten. “Im Training Konkurrentinnen, im Spiel eine Einheit”, wie Paula Küllmer sagt. Demianczuk, die erfahrene Steherin des Trios, die junge Wilde Fred, die zwischen den Pfosten hin und her wuselt und eben das Kirchhofer Eigengewächs, das sich stilistisch irgendwo zwischen den beiden Extremen einordnet.

Gegen Berlin wurde sie von Trainer Denk nach 17 Minuten gebracht, weil “Mutti” Demianczuk bei einigen Gegentreffern etwas unglücklich agiert hatte. Ein durchaus überraschender Wechsel, schien doch nach der Vorbereitung die junge Dänin die besten Karten zu haben. Doch der SG-Coach ließ sich von einer “bärenstarken Trainingswoche” Küllmers leiten – und tat gut daran. Denn die hielt, was zu halten war. Und noch ein bisschen mehr.

War in der kurzen kritischen Phase vor der Pause hellwach, als die Gäste Tor um Tor aufholten und beim 12:11 und 13:12 gar nah am Ausgleich waren. “Da musste ich als Torfrau da sein, schließlich habe ich die letzte Hand am Ball”, sagt Paula Küllmer, die in doppelter Unterzahl keinen Treffer zuließ.

Noch spektakulärer wie sie Krakat, Magg und Co. in der zweiten Hälfte einen freien Ball nach dem anderen wegnahm. Ihr Rezept als eher kleine Torfrau: “Mit den Gegnerinnen spielen.” Also pokern. Der anstürmenden Schützin eine Ecke anbieten (am besten deren Lieblingsecke), um diese dann im letzten Moment noch mit ihren schnellen Beinen zu schließen. Dem geht ein intensives Studium der Wurfbilder voraus, wofür sie bekannt (berüchtigt) ist.

Die litauische Nationalspielerin Simona Kolosove musste sich in der Schlussphase, als Paula Küllmer noch mal so richtig heiß lief, sogar einen gefangenen Ball gefallen lassen – die Höchststrafe. Verstärkt noch durch die Gestik der Torwartkolleginnen auf der SG-Bank. Denn die waren entzückt, ja schier aus dem Häuschen. Auch das ein Bild der Eintracht.

 

Quelle: Handball World

 

 

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