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Nervöse Schweden wenden gegen Ägypten Auftakt-Ausrutscher ab

Nur eine Viertelstunde von heimischem Boden entfernt spielen die Schweden in der WM-Vorrunde in Kopenhagen. Dementsprechend kamen am Freitagabend viele Landsleute in die Royal Arena um ihr Team gegen Ägypten anzufeuern. Der Funke sprang indes lange Zeit nicht über. Schweden wirkte nervös und machte, auch mit einer 10:5- oder einer 19:14-Führung im Rücken, viele Fehler, die Ägypten immer wieder ausnutzen konnte. Der Vizeeuropameister bekam das Spiel mental nie in den Griff. Am Ende fasste sich dann Gottfridsson ein Herz und führte Schweden zum 27:24-Erfolg.

Sowohl die Ägypter als auch die Schweden ließen es im Abendspiel gemächlich angehen. Nach fünf Minuten stand es gerade 2:1, Nationalteam-Rückkehrer Kim Ekdahl du Rietz hatte getroffen. Jesper Nielsen wurde kurz darauf, für ein eigentlich gelbwürdiges Foul, frühzeitig zum ersten Mal hinausgestellt. Der vor der WM verletzte Andreas Nilsson ackerte am Kreis, er verpasste aber gegen Torhüter Karim Hendawy, der in der frühen Phase mehrmals parieren konnte, die 4:1-Vorlage. Auf der Gegenseite konnte Mikael Appelgren genauso glänzen. Viele Würfe waren schlecht platziert.

Die Partie kam aufgrund der zahlreichen Fehlwürfe nicht so richtig vom Fleck. Ägypten fand nach der Auszeit in der 14. Spielminute, beim Stand von 2:4, etwas besser ins Spiel. Hendawy hatte vier, sein Gegenüber Appelgren fünf Versuche abgewehrt. Der Schwede ließ zwar seinen sechsten Reflex folgen, doch seine Vorderleute büßten das Spielgerät ein. Appelgren parierte nochmals, aber Ekdahl verursachte einen Siebenmeter, den Elahmar knapp am linken Fuß des Schlussmanns der Rhein-Neckar Löwen vorbeiwarf. Der Anschluss war hergestellt. Schweden tat sich bislang enorm schwer.

Als es den nervös wirkenden Schweden über Linksaußen Tollbring einmal gelang, einen Spielzug strukturiert zu Ende zu spielen und das 4:6 fiel, war dies scheinbar ein Brustlöser für den Favoriten. Nielsen und Nilsson ließen die Treffer zum 8:4 folgen, ohne dass die wild wuselnden Ägypter aufs Tor warfen. Mattias Zachrisson stellte anschließend auf 10:5 (22.). Die Nordafrikaner steckten nicht auf, Elahmar verkürzte nach 25 Minuten auf 11:8. Dennoch wirkte der schwedische Vorsprung vor der Pause solide, weil Kim Andersson Ruhe ausstrahlte. Aber Andersson alleine machte keinen Staat.

Nach 30 Minuten leuchtete aber, aus schwedischer Sicht “nur”, ein 13:11 auf dem Videowürfel. Tre Kronor hatte die Zügel wieder etwas schleifen lassen. Ein technischer Fehler im Angriff ermöglichte Ägypten in der Schlussminute den Ballgewinn, den Abdelrahim nutzte um auf zwei Tore zu verkürzen. Den schwedischen Fans war nicht nach Feiern zumute. Erst nachdem Appelgren nach 32 Minute eine Doppelparade gelang, war zaghafte Unterstützung von den Rängen für die Gelb-Blauen zu hören. Nach Ekbergs 16:11-Gegenstoß (35.) brach erstmals lauter Jubel aus. Ägypten unterbrach das Spiel.

Zum zweiten Mal in der Partie lag Schweden mit fünf Toren vorne. Und diesmal gelang es der Sieben von Kristjan Andresson eine Weile lang, den Vorsprung zu verteidigen. Lagergren besorgte mit einem Doppelschlag das 19:14 (41.). Danach war Ägypten abermals am Drücker, Elahmar verkürzte auf 16:19 (44.). Nach einer von Andresson eingeforderten Besprechung korrigierten Nilsson und Gottfridsson den Vorsprung wieder zugunsten von Tre Kronor wieder auf fünf Tore. Doch die Schweden mussten wegen Fouls häufig in Unterzahl spielen. Elderaa stellte dabei auf 21:19 (50.).

Somit war zehn Minuten vor Schluss nicht nur die Möglichkeit einer frühzeitigen Spielentscheidung durch Schweden passé, vielmehr wurde es spannend. Omar besorgte den 21:22-Anschlusstreffer, Elderaa glich siebeneinhalb Minuten vor Schluss aus. Wie schon in der Anfangsphase, brach bei den Skandinaviern die Nervosität durch. Ägypten nutzte etwa Abspielfehler clever zu leichten Treffern und hatte noch Kraft. Erst Gottfridssons 26:24 (59.) war die Wegmarke für Schweden Richtung Sieg. Der Flensburger übernahm am Ende die Verantwortung und führte den EM-Zweiten zum 27:24.

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